Lehr- und Lernqualität von Internetanwendungen

Abstract

In zunehmenden Maß wird der Computer für Lehr- und Lernzwecke eingesetzt, sodaß sich die Frage nach der pädagogischen Qualität von Lernsoftware immer dringlicher stellt. In letzter Zeit gewinnt diese Frage insbesondere im Zusammenhang mit der Einzug des Internets in Schulen und Betriebe neue Bedeutung. Auch in Österreich wird in den kommenden Jahren die Anbindung der Schulen ans das „Netz der Netze“ – wie es auch euphorisch genannt wird – massiv vorangetrieben werden. So sollen nach dem Willen von Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer bis zum Jahr 2000 alle Schulen vernetzt sein (Der Standard, 3. 7. 1997). In der weitverbreiteten Internet-Euphorie gehen dabei die vereinzelten Stimmen beinahe unter, die sich in dieser Aufbruchstimmung eine gründlichere mediendidaktische Reflexion über Sinn und Unsinn von Internet-Benutzung und Softwareeinsatz in der Schule wünschen würden. – Eine solche Reflexion ist aber unmöglich, solange nur ganz allgemein über Software oder über “das Internet” gesprochen wird. Es ist notwendig, die verschiedenen Typen von Lernsoftware und von Internet-Anwendungen zu unterscheiden und sie einzeln aus pädagogischer Sicht zu diskutieren. Ich möchte mit diesem Artikel dazu ein Modell vorstellen, das für die Kategorisierung und Evaluation von (lokaler) Lernsoftware entwickelt wurde (Baumgartner/ Payr 1994), das sich aber auch einen mediendidaktischen Zugang zum Internet eröffnet. Ich werde mich hier aus Gründen der Aktualität auf Lernsoftware im Internet beschränken: Nach einem Überblick über die häufigsten Internet-Dienste – stelle ich kurz die Grundlagen und Voraussetzungen des pädagogischen Modells dar, mit dem sich die Lehr- und Lernqualität von Internetanwendungen beurteilen läßt.

Publication
In: LearnTec ‘98. Europäischer Kongreß für Bildungstechnologie und betriebliche Bildung, Springer, Karlsruhe, pp. 451–470
Date
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