Web-Communities, communities of practise, online-Communities, Gemeinschaften, etc. sind viel gebrauchte Schlagwörter im wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und alltagssprachlichen Vokabular. Die Suchmaschine Google erfasst über 4 Millionen Beiträge unter dem Suchbegriff „online-communities“, was vom inflationären Gebrauch dieser Wörter zeugt. Doch was steckt hinter dem scheinbaren Erfolgsgeheimnis dieser Begriffe? Ist es das Streben nach Sicherheit und Geborgenheit in einer immer flexibleren, sich ständig verändernden, globalen Welt? Ist es die ersehnte Loyalität, die sich sowohl kommerzielle Anbieter als auch nicht profitorientierte Institutionen von diesen Begriffen erhoffen? Dieser Artikel erarbeitet aus einem sozialwissenschaftlichen Blickwinkel soziale Aspekte beim Aufbau von Webcommunities. Wir gehen dabei davon aus, dass Communities nicht eine dauerhafte, stabile, vorab definierbare und durch das (technische) System determinierte Entität bilden, sondern dass erst durch die Interaktion und Kommunikation zwischen Mensch(en) und Maschine (CMC – computerunterstützte Kommunikation) Communities entwickelt und prozesshaft weiterentwickelt werden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden unterschiedliche webbasierte Plattformen (Plattform für kooperatives Arbeiten, Lern-Managementsysteme und Content-Managementsysteme) auf ihre Funktionalität bezüglich der Unterstützung von Community-Aktivitäten untersucht, wobei vor allem die Dimensionen „Interaktivität“ und „Partizipation“ als Bewertungskriterien herangezogen werden.