Musterbeschreibungen sind – im Unterschied zu Leitfäden – keine Schritt-für- Schritt-Anleitung, sondern haben generativen Bausteincharakter. Weil sie nach einem speziellen Konzept gegliedert und einheitlich aufgebaut sind, können sie in den unterschiedlichsten Konstellationen miteinander kombiniert werden. Ursprünglich aus der Architektur stammend, haben sich Musterbeschreibungen aber auch in anderen Gebieten, die sich mit Gestaltung bzw. Design beschäftigen, bewährt. In der pädagogisch-didaktischen Community ist dieses neue Beschreibungsformat noch weitgehend unbekannt. Obwohl es uns in Referaten, Diskussionen und Lehrveranstaltungen gelingt, Interesse für diese neue Art von didaktischen Handreichungen zu wecken, konnten wir die Kernfrage, wie denn eine solche Musterbeschreibung konkret ausschaut, in den mündlichen Präsentationen nicht zufriedenstellend beantworten. Didaktische Entwurfsmuster haben eine schriftliche Form und können als Beschreibungsformat nur mangelhaft mündlich dargestellt werden. Wenn wir deshalb dann die entsprechenden Rückfragen mit dem Hinweis zu unserem Buch beantworten mussten, hatte dies immer den Geschmack einer Werbebotschaft. Wir freuen uns daher, dass Waxmann uns erlaubt hat, drei Muster aus unserem E-Portfolio-Buch frei zugänglich zu machen. Wir haben dabei jeweils ein Muster aus einer der drei hierarchischen Ebenen ausgewählt und unter einer Creative Common Lizenz veröffentlicht (Die Lizenz findet sich unter: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/deed.de ). Wir hoffen, dass sich damit das System der Beschreibungen von didaktischen Entwurfsmustern besser als in mündlicher Rede veranschaulichen lässt. Allerdings müssen wir hier gleich auch eine Warnung anschließen: Es ist für die Praxis der Umsetzung wichtig, dass nicht alleine die einzelne Musterbeschreibung betrachtet wird, sondern das Netzwerk der Musterbeziehungen, die sogenannte Mustersprache, wie sie in den nachfolgenden Grafiken dargestellt wird. Die Bedeutung der Mustersprache lässt sich jedoch mit den exemplarisch vorgestellten Mustern nicht zeigen, sondern höchstens rudimentär erahnen.