Der vorliegende Beitrag greift Schwierigkeiten in der didaktischen Praxis auf, die mit der Verwendung des Begriffs „E-Learning“ verbunden sind. Ausgangspunkt der Betrachtung ist ein Artikel eines Teams von AutorInnen aus dem Jahr 2009, der dieselbe Problematik anspricht. Es wird gezeigt, dass die AutorInnen zwar eine richtige Diagnose stellen, dass aber für eine geeignete begriffliche Alternative nicht bloß ein Begriff spontan durch einen anderen ersetzt werden kann. Es wird die These entwickelt, dass ein inadäquates didaktisches Kategorialmodell, das implizit als theoretischer Hintergrund herangezogen wird, für die missliche Begriffsbildung verantwortlich ist. Im Beitrag wird ein didaktisches Kategorialmodell vorgestellt und gezeigt, dass der Begriff „E-Learning“ nicht einfach durch einen einzigen anderen Begriff auszutauschen ist, sondern nur durch ein komplexes Beziehungsnetz anderer Bezeichnungen, in dessen Mittelpunkt der Klassenbegriff „Lehr-/Lernwerkzeug“ steht, ersetzt werden kann.